Fender American Ultra II Stratocaster HSS Solar Flare vs. Yamaha Pacifica Professional Black Metallic/MN – Der ausführliche ST-Style-Vergleich!
In diesem großen Vergleichstest stelle ich zwei Premium-Modelle vor, die den klassischen ST-Style jeweils in ihrer ganz eigenen Art interpretieren: die Fender American Ultra II Stratocaster HSS Solar Flare und die Yamaha Pacifica Professional Black Metallic/MN. Beide Gitarren sind für anspruchsvolle Spieler konzipiert, die neben traditionellem Feeling auch zeitgemäße Features und Flexibilität suchen. Doch wo liegen die entscheidenden Unterschiede – und welche Gitarre passt am besten zu deinen persönlichen Vorlieben?
Hintergrund und Philosophie:
Fender American Ultra II Stratocaster
Als Weiterentwicklung des legendären Strat-Designs repräsentiert die Ultra II-Serie den aktuellen Höhepunkt von Fenders Innovationsbestrebungen. Die Idee dahinter: Gitarristen sollen den typischen Strat-Sound bekommen, aber ohne Einschränkungen moderner Ansprüche wie Brummunterdrückung, ergonomische Halsübergänge und vielseitige Elektronik-Optionen. Die HSS-Konfiguration kombiniert zwei Singlecoils mit einem kräftigen Humbucker am Steg, um einen weiten Soundkorridor abzudecken.
Yamaha Pacifica Professional
Die Pacifica-Linie genießt seit vielen Jahren einen hervorragenden Ruf für Qualität, Spielgefühl und Preis-Leistung. Bei der neuen Professional-Variante geht Yamaha noch einen Schritt weiter: Hochwertige Hardware, sorgfältig ausgesuchte Hölzer und hauseigene Reflectone-Pickups bilden die Basis für ein Instrument, das sich gleichermaßen an Traditionalisten und moderne Spieler richtet. Das HSS-Layout verleiht der Gitarre eine enorme klangliche Bandbreite.
Klangcharakter und Tonabnehmer:
Fender American Ultra II
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- Tonabnehmer: Zwei Ultra II Noiseless Hot Strat Singlecoils und ein Haymaker Humbucker am Steg.
- Sound: Brummfreie Singlecoil-Sounds mit dem bekannten „Strat-Shimmer“ in den Höhen, die sich besonders in Clean- und Crunch-Einstellungen sehr nuanciert zeigen. Der Haymaker-Humbucker gibt ordentlich Schub für High-Gain-Anwendungen, was vor allem Rock- und Metal-Gitarristen anspricht. Wer noch mehr Vielseitigkeit sucht, kann per S-1-Schalter den Humbucker splitten und so einen Singlecoil-artigen Ton erhalten.
Yamaha Pacifica Professional
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- Tonabnehmer: Zwei Reflectone HS7n Singlecoils und ein Reflectone HH7b Humbucker am Steg.
- Sound: Offener Grundcharakter mit einer klaren Ausrichtung in den Mitten, die sich sowohl in Funk- und Pop-Songs als auch in klassischen Rock-Settings bewährt. Im Overdrive-Bereich bietet der Humbucker einen druckvollen, leicht komprimierten Ton, was für Leads und Palm-Muting sehr angenehm sein kann. Per Push-Pull am Tonpoti lässt sich der Humbucker splitten und bietet so eine Singlecoil-ähnliche Brillanz.
Clean-, Crunch- und Overdrive-Vergleich:
- Clean
- Fender: Durch das Noiseless-Design der Singlecoils sind klare, glasige Sounds ohne störendes Nebengeräusch möglich. Akkorde wirken aufgeräumt, einzelne Noten kommen differenziert heraus.
- Yamaha: Obwohl hier keine explizite Noiseless-Technologie zum Einsatz kommt, überzeugt die Pacifica Professional mit geringem Rauschverhalten. Die Reflexion im Höhenbereich ist etwas moderner und „strammer“, was bei perkussiven Clean-Riffs viel Spaß macht.
- Crunch
- Fender: Leicht angezerrt behält die Ultra II viel Transparenz, so wie man es vom traditionellen Strat-Ansatz kennt. Wer mit dem Volume-Regler der Gitarre arbeitet, kann sehr dynamische Nuancen herausholen.
- Yamaha: Beim Crunch-Sound offenbaren sich die Singlecoils als sehr druckvoll, was insbesondere für Blues und Classic Rock interessant ist. Der Humbucker liefert in diesem Bereich eine satte Portion Wärme.
- Overdrive & High Gain
- Fender: Der Haymaker-Humbucker stellt genügend Output zur Verfügung, um die meisten Röhrenamps oder Modeling-Geräte in den Lead-Himmel zu pushen. Dank des Split-Modus kann man jedoch auch in höheren Gain-Bereichen etwas mehr „Strat-Charakter“ hineinbringen.
- Yamaha: Der HH7b-Humbucker klingt im High-Gain-Einsatz fokussiert und bleibt in den Tiefen definiert, was gerade für rhythmisches Riffing und schnelle Läufe von Vorteil ist. Durch das Coil-Splitting entstehen abwechslungsreiche Klangfarben.
Spielkomfort und Konstruktion:
- Fender American Ultra II
- Hals: Viertelgesägtes Ahorn, Modern-D-Profil, 10″-14″ Compound-Radius und Ultra Satin Finish auf der Rückseite. Durch den konisch zulaufenden Halsfuß fällt es leicht, auch in höheren Lagen präzise zu spielen.
- Body: Erle-Korpus mit ausladenderen Konturen und dem beliebten „Solar Flare“-Gloss-Finish, das nicht nur optisch auffällt, sondern auch die Maserung der Erle schön in Szene setzt.
- Hardware: Deluxe Locking Tuner und ein 2-Punkt Tremolo sorgen für hohe Stimmstabilität. Die polierten Edelstahl-Sättel und der kaltgewalzte Stahlblock optimieren Klangübertragung und Sustain.
- Yamaha Pacifica Professional
- Hals: Ahorn mit 14″-Radius und komfortablem Satin-Finish. Die Bundbearbeitung ist sehr sorgfältig, wodurch schnelle Licks und Bendings ohne scharfe Kanten möglich sind.
- Body: Ebenfalls Erle, jedoch in einem schlichten, aber eleganten „Black Metallic“-Finish. Der Body ist ergonomisch ausgeformt, sodass auch lange Spielsessions bequem bleiben.
- Hardware: Mit dem Gotoh 510T FE-1 Tremolo sowie Gotoh Locking Tunern setzt Yamaha auf verlässliche Premium-Komponenten, die für Präzision und Langlebigkeit stehen.
Optik und Verarbeitung:
- Fender: Das einlagige, eloxierte Aluminium-Schlagbrett wirkt modern, die Soft-Touch-Potiknöpfe runden das Gesamtbild ab. Die Chrom-Hardware harmoniert ideal mit dem glitzernden Solar-Flare-Finish. Der Gesamteindruck ist edel und gleichzeitig frisch.
- Yamaha: Die „Black Metallic“-Lackierung verleiht der Gitarre eine gewisse Understatement-Ästhetik. Das 3-Ply-Parchment-Pickguard setzt einen dezenten, aber wirkungsvollen Kontrast. Yamaha-typisch ist die Verarbeitungsqualität auf sehr hohem Niveau, und kleinere Details wie der „Pacifica Professional“-Schriftzug auf der Kopfplatte betonen den Premium-Charakter.
Wer sollte zugreifen?
- Fender American Ultra II Stratocaster HSS
Diese Gitarre ist ideal für Spieler, die den klassischen Strat-Sound in einer hochmodernen Umsetzung suchen. Wenn du gern brummfrei unterwegs bist, viel Wert auf Spielkomfort legst und zudem einen kräftigen Humbucker im Steg brauchst, um dich stilistisch nicht einschränken zu müssen, ist die Ultra II eine hervorragende Wahl. - Yamaha Pacifica Professional
Wer einen vielseitigen ST-Style-Allrounder mit High-End-Hardware und eigenständigem Grundcharakter bevorzugt, wird bei der Pacifica fündig. Die Klarheit und Durchsetzungskraft der Reflectone-Pickups machen sie besonders interessant für Rock, Fusion und sogar Metal. Dank der bewährten Yamaha-Verarbeitungsqualität kannst du dich außerdem auf eine makellose Performance und Langlebigkeit verlassen.
Fazit: Beide Modelle sind durchdachte, moderne ST-Style-Gitarren, die für unterschiedlichste Musikrichtungen und Anforderungen gerüstet sind. Die Fender American Ultra II Stratocaster HSS liefert den typischen Strat-Vibe mit zusätzlichen Features wie Noiseless-Pickups, ergonomischem Halsübergang und vielseitiger Elektronik. Wer einen sofort wiedererkennbaren Fender-Ton schätzt, wird sich an der Ultra II kaum sattsehen – und auch hören.
Die Yamaha Pacifica Professional begeistert mit einer exzellenten Fertigungsqualität und einem eigenständigen Sound, der in vielen Genres seinen Platz findet. Das schlichte, aber elegante Design, das hochwertige Gotoh-Tremolo und die ebenfalls flexible Pickup-Konfiguration machen sie zu einer sehr attraktiven Alternative. Unterm Strich ist hier vor allem dein persönlicher Geschmack entscheidend – beide Instrumente bieten oberste Liga in puncto Klang, Bespielbarkeit und Verarbeitung.
Viel Spaß mit dem Test!
Horst Keller
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Vielen Dank an den Rockshop Karlsruhe für die Testgitarren: www.rockshop.de