Wir analysieren die Spielweise, den Sound und die Licks von Jimi Hendrix „Red House“.
Tauche ein in die fesselnde Analyse von Jimi Hendrix‘ „Red House“ – wir nehmen den Sound, die Spielweise und die legendären Licks unter die Lupe. „Red House“, erstmals veröffentlicht auf der britischen Version von Hendrix‘ Debütalbum „Are You Experienced“ im Mai 1967, hat sich einen festen Platz in den Herzen der Fans erobert. Interessanterweise wurde der Song in der amerikanischen Albumversion durch zuvor veröffentlichte Experience-Singles ersetzt, bevor eine zweite, ähnliche Version im Juli 1969 in den USA auf der Compilation „Smash Hits“ erschien.
Hendrix ließ es sich nicht nehmen, „Red House“ bei fast jedem seiner Konzerte zu spielen. Dabei folgte er zwar Texten und Grundstruktur, gab dem Stück live aber immer wieder neue Wendungen. Zahlreiche dieser Auftritte wurden aufgenommen und offiziell veröffentlicht, unter anderem beim Miami Pop Festival (2013) und dem Freedom: Atlanta Pop Festival (2015). „Red House“ fand auch in den Interpretationen verschiedener Blues- und anderer Künstler seinen Platz.
Der Song, ein moderat langsamer Blues, wird von den Musikautoren Tom Wheeler und Joe Gore als weitgehend konventionell in seiner zwölftaktigen Struktur, den Texten, der Begleitung und dem Arrangement beschrieben. Notiert im 12/8-Takt in der Tonart B mit einem Tempo von 66 Schlägen pro Minute, spielte Hendrix den Song zwar in B, stimmte seine Gitarre jedoch meist einen halben Ton und manchmal sogar einen ganzen Ton tiefer. Das führte zu der charakteristisch tieferen Tonhöhe, die wir so gut kennen. Der Song beginnt mit einem verminderten Septakkord, einem in Blues-Songs häufigen Element, und setzt sich mit einem viertaktigen Intro fort, dem sich Noel Redding und Mitch Mitchell anschließen, während Hendrix die Bühne bis zum Gesangseinsatz in Takt dreizehn beherrscht. Nach zwei zwölftaktigen Gesangsabschnitten folgt ein zwölftaktiges Solo von Hendrix, bevor der Song mit einem weiteren Gesangsabschnitt endet.
Das herausragendste Merkmal von „Red House“ ist unbestreitbar Hendrix‘ Gitarrenarbeit. Jeffrey Carroll preist sein Solo als „prägnant und vollgepackt mit Vokalismen“, während Keith Shadwick es mit einer Gesangsstimme vergleicht, „zu maximaler Ausdruckskraft schöpfend und biegend“. John Lee Hooker, eine Ikone des Blues, meinte über „Red House“: „Das wird dich dazu bringen, deine Mutter zu packen und sie zu würgen! Mann, das ist so kraftvoll, es zerreißt dich.“
In diesem Video zeigen wir Dir, wie Jimi mit „Red House“ die ganze Bandbreite seines Könnens ausspielte, indem er alle legendären Licks zum Besten gab. Begleite uns auf dieser musikalischen Reise und erlebe, wie Hendrix den Blues lebte, atmete und in eine ganz neue Dimension führte.